Verfasser: Michael Julius Weil

Über diese Chronik (Auszug aus aus FNP "15 Kladden Heimat" vom 18.10.2014)

 

Wie so viele Heimatforscher, war auch Weil eigentlich kein gebürtiger Ober-Erlenbacher. Aber er war an der Historie seiner zweiten Heimat überaus interessiert: Zu Recherchezwecken suchte er seinerzeit alle möglichen Archive auf, die Informationen über Ober-Erlenbach enthielten – so war er unter anderem auch in Ingelheim, Würzburg, Bad Hersfeld und Lorsch. „Weil standen damals noch Quellen zur Verfügung, die in den Archiven heute längst nicht mehr vorhanden sind“, erklärte Ziegler. Durch ihn wisse man jetzt immerhin aus zweiter Quelle, was in den verloren gegangenen Unterlagen gestanden habe.

 

Akkurate Sütterlinschrift

 

Mehr als fünfzehn Kladden füllte Weil in akkurater Sütterlinschrift. Und all das tat er nicht etwa aus finanziellen Erwägungen, sondern aus leidenschaftlicher Hingabe für seine Heimat. Auch war die Arbeit mehr als ein bloßer Zeitvertreib: Beruflich war er als Lehrer, Landwirt und Erfinder tätig, um seine Ehefrau und die neun Kinder durchzubringen.

Bereits 1873 verstarb der gebürtige Frankfurter mit 44 Jahren durch einen tragischen Unfall. Als er im Frühjahr 1917 beim morgendlichen Einspannen eines Fuhrwerks half, wurde er von einem ausschlagenden Pferd so stark verletzt, dass er zwei Tage später im Bad Homburger Krankenhaus starb. Die im Besitz der Familie befindlichen historischen Aufzeichnungen gerieten zunächst in Vergessenheit.

Doch Albrecht Weil, der Enkel des Chronisten, hatte alle Dokumente seines Großvaters sorgsam aufgehoben. Vor fünf Jahren überreichte er diese an Lothar Ziegler, der sich bereiterklärte, die Dokumente von der Sütterlinschrift in die moderne Schrift zu transkribieren – eine Arbeit, an deren Ende nun die 90 Seiten umfassende Broschüre steht.

 

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